Juan José Saer, geboren am 28. 6. 1937 in Serodino (argentinische Provinz Santa Fe) als eines von vier Kindern der syrischen Immigranten José Saer und María Anoch. 1948 zog die Familie, die einen kleinen Lebensmittelladen besaß, in die Provinzhauptstadt Santa Fe. Dort schloss Saer 1954 das Gymnasium ab. Ein Jurastudium gab er 1956 auf und arbeitete als Journalist für die Provinzzeitung “El Litoral” (Die Uferzone). Im April 1959 musste er die Zeitung verlassen, weil die Anspielung auf eine lesbische Beziehung zwischen zwei Prostituierten in seiner Erzählung “Solas” (Allein, in: “En la zona”, 1960) zu Leserprotesten und zur zeitweiligen Suspension der Literaturbeilage führte. Daraufhin schrieb Saer sich in der geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität von Rosario ein, ohne einen Hochschulabschluss zu erlangen. Ab 1962 hielt er Seminare zur Theorie, Ästhetik und Geschichte des Films am Instituto de Cinematografía de Santa Fe. Neben seinen Tätigkeiten als Journalist und Dozent war Saer als ambulanter Buchverkäufer, Vertreter und Drehbuchautor tätig. 1968 erhielt er ein Stipendium der französischen Regierung, um die Beziehung zwischen neuen Trends in Roman und Kino zu untersuchen. Saer ging daraufhin nach Paris und arbeitete bis zu seiner Pensionierung 2002 erst als Lektor für lateinamerikanische Literatur, dann als wissenschaftlicher Assistent und ab ...